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Geheimnisvoller "Planet neun"

Am Rand des Sonnensystems schlummert ein eisiger Riese



Es war eine sensationelle Entdeckung: Unser Sonnensystem - fanden US-Forscher vor wenigen Wochen heraus - hat wohl einen neuen Planeten. Bislang wurde er jedoch noch nicht per Teleskop gesichtet - die Forscher kamen ihm nur durch ungewöhnliche Bewegungen von anderen Himmelskörpern auf die Schliche. Jetzt hat ein Team aus der Schweiz erstmals die mögliche Beschaffenheit von "Planet neun" mit einem Computermodell errechnet. Wissenschaftler auf der ganzen Welt wissen jetzt, wonach sie suchen müssen.

Der neue im Sonnensystem: "Planet neun" ist über 100 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. (Quelle: dpa)

Damit stehen die Chancen sehr gut, dass wir schon bald einen neuen Planeten in unserem Sonnensystem begrüßen dürfen, auch wenn er 105 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und kaum sichtbar ist.

Verräterische Spuren

Die Entdeckung von "Planet neun" war akribische Detektivarbeit: Den Amerikanern Konstantin Batgyin und Mike Brown vom California Institute of Technology in Pasadena waren als Ersten Ungereimtheiten im Kuiper-Gürtel aufgefallen. Die Bewegungen von einigen Objekten ließen sich nur durch die gewaltige Anziehungskraft eines unbekannten Planeten erklären - das war die erste Spur.

Doch die Forscher verfügten über keinerlei gesicherte Fakten. Weder die Größe, die Helligkeit noch die ungefähre Position waren bekannt.

Parallele zu Neptun

Ein Team um den Physiker Christoph Mordasini von der Universität Bern hat nun durch ein Computermodell dem rätselhaften neuen Planeten erstmals Konturen verliehen. Dabei ging es von der Annahme aus, dass für die beobachteten außergewöhnlichen Flugbahnen ein Objekt mit etwa zehn Erdenmassen verantwortlich sein muss.

"Wie könnte so ein Planet aussehen - oder: welches bekannte Objekt gleicht ihm am meisten", fragte sich Mordasini. Der Forscher fand eine durchaus brauchbare Parallele: Neptun.

Ein eisiger Koloss

Daraus konnten die Schweizer Physiker ein Phantombild des Planeten entwickeln - es handelt sich also nicht um wissenschaftlich überprüfte Fakten, aber um plausible Annahmen. Mordasini und Linder nehmen an, dass es sich um so etwas wie die kleinere Version von Uranus und Neptun handeln könnte. Ein Planet mit beinahe dem vierfachen Radius unserer Erde und zehn Mal mehr Masse, 4,6 Milliarden Jahre alt.

"Planet neun" könnte demnach aus einem Eisenkern bestehen, der von einem Silikatmantel umgeben ist. Darüber liegt eine dicke Eisschicht. Schließlich dürfte eine Hülle aus Wasserstoff und Helium den Himmelskörper umschließen, vermuten die Forscher.

Gewaltige Hitze im Inneren

Die Oberflächentemperatur könnte bei minus 226 Grad liegen, hingegen könnte es im Planetenkern etwa 3400 Grad heiß sein. "Wenn der Planet selbst keine innere Energie hätte, läge seine Temperatur bei nur 10 Kelvin oder minus 263 Grad Celsius", erläutert Esther Linder aus dem Schweizer Team. Dies bedeutet, dass der Planet selbst signifikant Wärme abgibt.

Damit strahlt der Planet im Infrarot-Bereich viel heller als im sichtbaren Wellenlängenbereich, in dem nur das schwache reflektierte Sonnenlicht sichtbar ist. Für die Astrophysiker ein verräterischer Fingerabdruck im All.

Sehr schwierige Suche

Ein weiteres signifikantes Merkmal ist die Helligkeit. Nach Einschätzung von Mordasini hat "Planet neun" die Magnitude 22 - vereinfacht ausgedrückt: Er strahlt nur sehr, sehr wenig Licht aus. Zur astronomischen Beobachtung müssen daher Teleskope mit großen Durchmessern eingesetzt werden, um überhaupt etwas von dem eisigen Koloss zu finden.

Doch große Teleskope haben ein vergleichsweise kleines Gesichtsfeld. Das heißt: Es lassen sich immer nur sehr kleine Ausschnitte beobachten. Folglich wären Angaben zur genauen Position von "Planet neun" für die Astronomen hilfreich. Doch soweit sind die Astrophysiker noch nicht.

Von der Milchstraße verborgen

Fest steht, dass sich der gesuchte Planet am äußersten Rand unseres Sonnensystems befindet - und von uns 700 Mal weiter entfernt ist als die Erde von der Sonne. Genau darin sieht Mordasini auch eine der Ursachen, warum "Planet neun" noch nicht früher aufgefallen ist: Als Objekt am Rand unseres Sonnensystems befindet sich der schwach strahlende Planet sehr nah an der Milchstraße mit Tausenden von Sternen. Da kann "Planet neun" sehr leicht übersehen oder verwechselt werden.

Dennoch sind die Schweizer Forscher davon überzeugt, dass künftige Teleskope wie das im Bau stehende "Large Synoptic Survey Telescope" (LSST) in Chile den neunten Planeten aufspüren können. Dann müsste das bisherige Modell unseres Sonnensystems reformiert werden. "Spannende Aussichten", sagt Mordasini.

Quelle: http://www.t-online.de/nachrichten/wissen/id_77613584/-planet-neun-schlummert-am-rand-des-sonnensystems.html

Quelle: E. Linder/C. Mordasini: "Evolution and Magnitudes of Candidate Planet Nine"  http://www.aanda.org/10.1051/0004-6361/201628350


Ulrich Weih, t-online (http://www.t-online.de/ulrich-weih/id_70052878/index)



Bist du da draußen, Planet 9?



Nach Neptun geht's weiter: Im Sonnensystem soll sich ein weiterer Planet verstecken. Warum erfahren wir das erst jetzt? Wie man einen Planeten findet, ohne ihn zu sehen.
Von Ralf Nestler

Die Familie der Planeten könnte doch größer sein als gedacht. Derzeit zählen acht dazu (Pluto wurde 2006 zum "Zwergplaneten" degradiert), doch weit draußen könnte es einen neunten geben. Das behaupten zumindest Konstantin Batygin und Mike Brown vom California Institute of Technology in Pasadena. Planet 9, wie sie den großen Unbekannten nennen, habe etwa die zehnfache Masse der Erde und umkreise die Sonne auf einer sehr großen Umlaufbahn, sie ist rund 20-mal weiter von der Sonne entfernt als die des Neptuns. Dementsprechend lange dauert der Umlauf: Schätzungsweise 10.000 bis 20.000 Jahre.

Gesehen haben die Forscher Planet Nummer 9 bisher nicht. Sie berufen sich auf Beobachtungen anderer Körper im sogenannten Kuipergürtel und Computersimulationen. Bereits 2014 hatten zwei Forscher eine merkwürdige Ansammlung von fernen Objekten registriert und gemutmaßt, dass dies mit dem Schwerefeld eines bisher unbekannten Planeten zu erklären sei (Trujillo & Sheppard, 2014).

Einige dieser mutmaßlich eisigen Brocken beschreiben außergewöhnlich geformte Bahnen. Nicht nur das, sechs von ihnen haben stark elliptische Umlaufbahnen, wobei das "spitze" Ende bei allen in nahezu dieselbe Richtung weist. Schief, und zwar wiederum um den ähnlichen Betrag gekippt, sind die Bahnen obendrein. Mit Zufall, sind sich Batygin und Brown sicher, lasse sich das kaum erklären (oder zumindest nur mit 0,007-prozentiger Wahrscheinlichkeit). Wohl aber mit einem zusätzlichen Planeten.

Das Jahr von Planet neun ist vermutlich bis zu 20.000 Erdjahre lang

Nachdem die Forscher einen solchen in eine Simulation des Sonnensystems eingefügt hatten, passten die seltsamen Bahnen der Objekte des äußeren Kuipergürtels hervorragend zusammen, schreiben sie im Astronomical Journal (Batygin & Brown, 2016). Demnach ist das Schwerefeld von Planet Nummer 9 die bislang unbekannte Kraft im äußeren Sonnensystem. Seine Bahn läge weit draußen. Den Simulationen zufolge kommt er der Sonne höchstens 30 Milliarden Kilometer (der 200-fache Abstand zwischen Sonne und Erde) nahe. Der sonnenfernste Punkt könnte bis zu 180 Milliarden Kilometer weit weg sein (die 1200-fache Distanz zwischen uns und der Sonne). Dementsprechend lange benötigt er für einen Umlauf. Batygin und Brown schätzen, dass es 10.000 bis 20.000 Jahre dauert, um einmal die Sonne zu umkreisen.

Die Wissenschaftler haben zudem eine ziemlich genau Vorstellung von dem Himmelskörper: Er soll laut des Teams 5000-mal massereicher sein als der Pluto. Die Anziehungskraft entsprechend groß, sodass seine Umlaufbahn und nähere Umgebung frei von Staub und Gesteinsbrocken wären. Ähnlich wie Uranus und Neptun sei er ein Gasriese, Stürme und Gewitter auf seiner Oberfläche keine Seltenheit.

Neu ist der Gedanke von einem unentdeckten Planeten in einer fernen Ecke des Sonnensystems nicht, die Astronomie ist voll von solchen Geschichten. Der berühmteste Fall ist wohl "Planet X", der irgendwo hinter Neptun kreisen sollte. Der Textilfabrikantenerbe Percival Lowell suchte ihn seit 1905 jahrelang mithilfe eines eigens errichteten Observatoriums nahe Flagstaff (Arizona). Ohne Erfolg. Erst 1930, da war Lowell lange tot, entdeckt Clyde Tombaugh jenen Planet X. Pluto, wie er bald heißt, war allerdings zu klein, um die von Lowell verfolgten Auffälligkeiten in den Bahnen von Uranus und Neptun zu erklären. Wie sich herausstellte, waren die Bahnen gar nicht so ungewöhnlich, es handelte sich um Messfehler.
Auch später beobachteten Astronomen immer wieder seltsame Bahnen von Himmelskörpern, die sie dazu verführten über unentdeckte Planeten zu spekulieren. Gefunden wurden keine. Doch das Bild von den Vororten des Sonnensystems änderte sich in den vergangenen Jahren. Lange dachten die Himmelsforscher, dass hinter dem Kuipergürtel (der sich etwa auf die doppelte Entfernung der Neptunbahn erstreckt) nichts mehr käme. Dann entdeckte jener Brown, der jetzt mit Planet 9 Furore macht, den Brocken Sedna im angeblichen Niemandsland. Wie er dahin kam, konnte keiner erklären. 2014 berichtete Chadwick Trujillo, der schon bei der Sedna-Entdeckung beteiligt war, von einem weiteren Körper jenseits des Kuipergürtels namens 2012VP113. Es muss noch einen weiteren großen Planeten da draußen geben, schlussfolgerte er. Batygin und Brown schauten sich die Sache genauer an, eigentlich um zu zeigen, wie verrückt die Idee war.

"Je weiter wir der Sache nachgingen, umso mehr waren wir überzeugt"

Doch je weiter sie sich damit befassten, umso überzeugter wurden sie, berichten die beiden Caltech-Forscher in einer Mitteilung des Instituts. So kamen sie schließlich auf Planet 9 und seine postulierten Eigenschaften, die zumindest im Computermodell die großen Rätsel des äußeren Kuipergürtels lösen können. Selbst auf die offenkundige Frage, wie ein großer Planet in diese sonnenferne Gegend komme, haben sie eine Antwort: Es sei denkbar, dass er wie Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun begann: Mit einem festen Kern, der alles Gas in der Nähe an sich heranzog. Kollisionen und Eruptionen formten die Planeten und brachten sie an ihre heutige Position. Auch Planet Nummer 9 könnte das widerfahren sein, wäre er Jupiter oder Saturn zu nahe gekommen, könnte er in einen fernen, exzentrischen Orbit geschleudert worden sein, erläutert Brown.

Die Nachricht wird von Forscherkollegen sehr unterschiedlich aufgenommen. Alessandro Morbidelli von der Universität in Nizza, der die Publikation vor der Veröffentlichung geprüft hatte, sagte dem Fachmagazin Nature, er sei "ziemlich überzeugt", dass der Planet existiere. Harold Levison vom Southwest Research Institute in Boulder (Colorado) hingegen sagte dem Magazin, er habe während seiner Laufbahn zahlreiche solcher Behauptungen erlebt. "Alle erwiesen sich als falsch."

"Wenn es einen Planet X da draußen gibt, werden wir ihn finden"

Jim Green, Direktor für Planetenforschung bei der Nasa, zeigt sich in einem Videostatement ebenfalls zurückhaltend. Er finde die Veröffentlichung "aufregend" und sei überzeugt, dass sie eine wissenschaftliche Diskussion anstoße. Nötig sei diese aber unbedingt, denn "was wir bis jetzt haben, ist nicht die Entdeckung eines neuen Planeten, sondern lediglich eine Vorhersage, die auf Modellierungen beruht". Auch in diesem Fall gelte, dass neue Erkenntnisse von weiteren Forschern bestätigt und alternative Erklärungen in Betracht gezogen werden müssen. "Wenn es einen Planet X da draußen gibt", schließt Green pathetisch, "werden wir ihn finden – oder eine andere Erklärung für die Daten, die wir haben".

Sollte es den Planeten tatsächlich geben, ist es dennoch schwierig, ihn mit einem Teleskop zu beobachten – weil er so weit draußen kreist und nur wenig Licht bis zur Erde schickt. Batygin und Brown haben es mit einem Teleskop auf Hawaii versucht, bisher ohne Erfolg. Nun hoffen die Forscher auf das Large Synoptic Survey Telescope, das 2019 in Chile in Betrieb gehen soll. Das Problem besteht darin, dass der genaue Verlauf der Planetenbahn unklar ist.

"Ich würde den Planeten liebend gern entdecken", sagt Brown. Ihm wäre es aber ebenso recht, wenn das jemand anderem gelingt. "Deshalb veröffentlichen wir unsere Studie, wir hoffen, dass andere davon inspiriert werden und anfangen, danach zu suchen." Nicht nur Brown und Batygin hoffen auf einen Erfolg. Auch Morbidelli käme das sehr gelegen. In der New York Times kündigte er an, sogar darauf zu wetten, dass da draußen wirklich etwas ist. 10.000 Dollar würde er setzen.



Was kommt hinter Neptun? Weitere große Planeten. Davon sind Astronomen überzeugt. Bislang fehlen aber direkte Beweise für einen weiteren Planeten im äußeren Sonnensystem. Was bisher geschah:

1846 entdeckt Johann Gottfried Galle Neptun. Störungen in der Umlaufbahn des Uranus hatten ihn auf die Idee gebracht.

1905 beginnt Percival Lowell die Jagd auf "Planet X". Dieser solle nach Neptun liegen. Seine Berechnungen führten Astronomen 1930 immerhin zu Pluto – der Zwergplanet ist aber nicht so massereich wie der Himmelskörper in Lowells Vorhersage.

1984  Daten über regelmäßige Kometeneinschläge und das Sterben von Arten im Lauf der Erdgeschichte lassen Forscher vermuten: Alle 26 Millionen Jahre fliegt ein Zwergstern namens Nemesis durch das Sonnensystem. Auf seinem Weg schleudert er Gesteinsbrocken auf unseren Heimatplaneten – der Beweis seiner Existenz.

1999 Ein Brauner Zwerg – größer als ein Planet, aber kleiner als ein Stern – soll sich im äußeren Sonnensystem befinden. Davon sind Astronomen aufgrund von Störungen in Kometen-Orbits überzeugt. Sie nennen ihn Tyche, Nemesis Schwester.

2014 widerlegen Satellitenmessungen die Existenz beider Himmelskörper. Stattdessen stoßen Astronomen auf Spuren eines neuen, bis dahin unbekannten Objekts im Kuipergürtel. Die neue, alt bekannte These: Es gibt dort einen großen Planeten.

2016 Berechnungen von Konstantin Batygin und Mike Brown stützen die These des ungesehenen Planeten. Sie taufen ihn Planet 9.

Quelle: http://www.zeit.de/wissen/2016-01/planet-9-sonnensystem-kuiperguertel#comments

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